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Informationen für die Forstpraxis

Stark geschädigte und bereits abgestorbene Eschen sind inzwischen für viele Forstbetriebe und Waldbesitzende leider zu einem häufig anzutreffenden Erscheinungsbild geworden. In fortgeschrittenen Stadien der Krankheit kann es insbesondere bei anfangs hohen Eschenanteilen zur Auflösung ganzer Bestände und nach Auflichtung zu dichtem Bewuchs mit Gräsern, krautigen Pflanzen und Sträuchern kommen. Dies hat weitreichende Auswirkungen auf die Lebensgemeinschaft und die Ökosystemleistungen eschenreicher Wälder. Hierzu zählen beispielsweise der Bodenschutz, der Wasserrückhalt oder die Kohlenstoffspeicherung. Hohe Mortalitätsraten, vorzeitige Nutzung großer Teile des Bestandes und die Notwendigkeit vorzeitiger Verjüngung geschädigter Flächen sowie ein steigender Aufwand für Maßnahmen der Verkehrs- und Arbeitssicherheit wirken sich zudem sehr negativ auf die ökonomische Situation betroffener Forstbetriebe und Waldbesitzenden aus.

Im Teilvorhaben FraxConnect stand daher unter anderem die Entwicklung von Entscheidungsunterstützungsinstrumenten zur Analyse der monetären und nicht-monetären Folgen des Eschentriebsterbens im Mittelpunkt. Die Tools sollen betroffene Betriebe, insbesondere im Privat- und Kommunalwald, dabei unterstützen, die Folgen des Eschentriebsterbens fallbezogen einzuordnen, und so zu einem optimierten und wissenschaftlich fundierten Umgang mit den Folgen des Eschentriebsterbens beitragen.

Analyse der monetären Folgen des Eschentriebsterbens


Analyse der nicht-monetären Folgen des Eschentriebsterbens

Entscheidungshilfe „ETS-ÖSL“

Das Tool „ETS-ÖSL“ wurde für die nicht-monetäre Bewertung der Folgen des Eschentriebsterbens auf Betriebsebene entwickelt.  Die nicht-monetären Konsequenzen beziehen sich hierbei auf die Auswirkungen des Eschentriebsterbens auf unterschiedliche Ökosystemleistungen, die durch die Eingabe der betriebsspezifischen Baumartenzusammensetzung analysiert werden können. Bei den betrachteten Leistungen handelt es sich um Biodiversität, Bodenschutz, Hochwasserschutz, Klimaanpassung, Kohlenstoff-Produktespeicher, Kohlenstoff-Waldspeicher und Zuwachs. Als Eingabe werden lediglich die Flächenanteile der Hauptbaumarten in Hektar oder Prozent benötigt.

In Grundzügen lässt sich das dahinterstehende Verfahren vereinfacht so beschreiben: Den einzelnen Baumarten werden Eignungswerte auf einer Skala von 0 bis 100 % zugeordnet. Gleichermaßen werden den Baumarten spezifische Risiken im Sinne von Ausfallwahrscheinlichkeiten zugeordnet. Betrachtete Risiko­faktoren sind Sturm, Insekten, Trockenstress und das Eschentriebsterben. Als dritte Komponente wird ein Diversifizierungseffekt integriert, mit dessen Hilfe veranschaulicht wird, wie eine Verringerung des Risikos durch die Mischung verschiedener Baumarten erreicht werden kann.

Das Tool „ETS-ÖSL“ ermöglicht somit nicht nur die Analyse der nicht-monetäre Folgen des Eschentriebsterbens, sondern zeigt auch, wie sich natürliche Risikofaktoren auf die Erfüllungsgrade der Ökosystemleistungen in Abhängigkeit der Baumartenzusammensetzung auswirken können.

Das Tool ist unter folgendem Link online abrufbar: fraxprima.shinyapps.io/fraxconnect/