FraxConnect
Der Verbund FraxConnect erfüllt zwei Funktionen: Er koordiniert einerseits die Abläufe und Kommunikation zwischen den übrigen Verbünden und übernimmt die Kommunikation nach außen, andererseits führt er die sozio-ökonomische Forschung in FraxForFuture durch.
Teilprojekt 1: Koordination
- Erstellung eines Kommunikationskonzepts für die allgemeine Öffentlichkeit, forstliche Praxis, politische Entscheider:innen und die Wissenschaft
- Organisation des internen wissenschaftlichen Austausches sowie einer internationalen wissenschaftlichen Tagung
- interner und externer Wissenstransfer: Aufbau einer Datenbank für das gesamte Demonstrationsprojekt, Praxisschulungen, Politikberatung
Im Rahmen der Koordination werden vorrangig Kommunikationsaufgaben übernommen. In einem Forschungsverbund dieser Größe ist der Bedarf für interne Abstimmungen und gegenseitigen Informationsaustausch hoch. Die Verständigung muss moderiert und strukturiert werden.
Die Sicht von außen auf die einzelnen Forschungsprojekte ermöglicht die Identifikation von Schnittstellen und Synergien zwischen ggf. auch inhaltlich weit entfernten Teilprojekten.
Auch außerhalb der konkreten Forschung ist die Kommunikation für das Demonstrationsprojekt außergewöhnlich wichtig: Das Eschentriebsterben ist von höchster forstlicher Relevanz und wird deshalb intensiv beobachtet — FraxForFuture will deshalb diesem öffentlichen Anspruch auf und Wunsch nach wissenschaftzlich fundierten Aussagen zum Umgang mit dem Eschentriebsterben gerecht werden.
Abteilung Waldschutz
Ansprechpersonen
Dr. Tim Burzlaff und Feray Steinhart
FraxForFuture.FVA-BW@forst.bwl.de, 0761 4018-380
Teilprojekt 2: Ökonomische Analysen
Forschung zu Folgen und Umgang mit dem Eschentriebsterben aus forstbetrieblicher sowie forstpolitischer Sicht
- Analyse der ökomischen und betrieblichen Konsequenzen des Eschentriebsterbens anhand repräsentativer Forstbetriebe und Ableitung des sich daraus ergebenden forstpolitischen Handlungsbedarfs
- Forstbetriebe sind auf verschiedenen Ebenen vom Eschentriebsterben betroffen. Mit der Entwicklung eines Analysetools zur Evaluation der monetären, betriebswirtschaftlichen Auswirkungen sowie der nicht-monetären Konsequenzen werden diese Entscheidungsbereiche abgebildet.
- Forstbetriebe sind wegen ihrer strukturellen Unterschiede unterschiedlich vom Eschentriebsterben betroffen. Mit der Entwicklung eines differenzierten Entscheidungsunterstützungsinstruments (Decision Support System – DSS) werden entsprechend angepasste, objektivierte Entscheidungen möglich, können begründet und schließlich auch visualisiert werden
- Die entwickelten Tools werden in enger Kooperation mit den Forstbetrieben aus der Projektregion evaluiert, laufend weiterentwickelt und verbessert
Wissenstransfer und Strategieentwicklung
- Entwicklung eines „Krisenhandbuchs Eschentriebsterben“ als Handreichung für Waldbewirtschaftende zum Umgang mit dem Eschentriebsterben
- Aufbereitung und Vermittlung des erarbeiteten Wissens aus Forschungsergebnissen des Verbundes für verschiedene Zielgruppen (Waldbesitzende, Forstpraxis, Verwaltungen, Politik und Öffentlichkeit)
- Entwicklung von Materialien und Durchführung von Praxisschulungen und für Multiplikatoren
Die Analyse der ökonomischen Folgen fußt auf einer waldwachstumskundlichen Simulation, deren Grundlage die Forsteinrichtungsdaten der jeweiligen Forstbetriebe darstellt. In Kombination mit einem statistischen Modell zur langfristigen Bestimmung der Mortalität von Eschen unter dem Einfluss des Eschentriebsterbens können so unterschiedliche Szenarien modelliert, verglichen und bewertet werden. Für die Analyse der nicht-monetären Konsequenzen bieten sich unterschiedliche systemanalytische Verfahren an.
Aufbauend auf den Ergebnissen der oben beschriebenen Verfahren wird ein Tool entwickelt, das betroffene Betriebe, insbesondere im Privat- und Kommunalwald, dabei unterstützt, die monetären und nicht-monetären Folgen des Eschentriebsterbens fallbezogen einzuordnen. Zusammen mit dem entwickelten Entscheidungsunterstützungssystem (DSS) wird eine Grundlage geschaffen für die objektive Auseinandersetzung mit den ökonomischen und betrieblichen Konsequenzen des Eschentriebsterbens. Die Forstbetriebe können hieraus schließlich ihren Handlungsbedarf ableiten.
Ein weiterer zentraler Bestandteil des Teilprojekts sind der Wissenstransfer und die Strategieentwicklung zum Umgang mit dem Eschentriebsterben und anderen Pathogenen. Neben der Erstellung eines „Krisenhandbuchs Eschentriebsterben“ als Handreichung zum Umgang mit dem Eschentriebsterben gehört dazu auch die Erstellung von Materialien für Multiplikatoren. Mit Hilfe dieser Materialen sollen Dritte in die Lage versetzt werden, regionale Veranstaltungen zum Umgang mit dem Eschentriebsterben durchzuführen und die gewonnenen Erkenntnisse so weiterzuverbreiten.
- Das Analysetool und das Entscheidungsunterstützungssystem liefern faktenbasierte Grundlagen für den zukünftigen Umgang mit der Esche als Wirtschaftsbaumart. Damit können unterschiedliche Forstbetriebe mit ihren individuellen Zielsystemen die Auswirkungen des Eschentriebsterbens für sich einschätzen.
- Die laufende Überprüfung und Optimierung der entwickelten Tools in enger Zusammenarbeit mit den kooperierenden Forstbetrieben stellen deren Qualität sicher und ermöglichen so die Schaffung von Best-Practice-Beispielen.
- Der partizipative Ansatz durch die Zusammenarbeit mit Forstbetrieben in verschiedenen Teilen der Projektregion führt so zu einem tiefgehenden Verständnis der aus FraxForFuture resultierenden Handlungsvorschlägen.
- Die zielgruppengerechte Aufbereitung der Informationen im Umgang mit dem Eschentriebsterben über verschiedene Medien und Kanäle, wie Praxisschulungen, Handbücher oder die Projekt-Homepage, dient der raschen Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnisse zum Umgang mit der Esche und dem Eschentriebsterben.
- Die Entwicklung eines Informations- und Schulungspakets einschließlich Beratungsmaterialien zur eigenständigen Umsetzung von regionalen Veranstaltungen zum Eschentriebsterben durch Untere Forstbehörden, forstliche Zusammenschlüsse und andere regionale Berater schafft standardisierte Grundlagen für die Beratung im Umgang mit dem Eschentriebsterben und sensibilisiert die beteiligten Akteure im Umgang mit invasiven Pathogenen.
Abteilung Forstökonomie und Management
Ansprechpartner
Reinhard Aichholz, Reinhard.Aichholz@forst.bwl.de, 0761 4018-260
Aaron Westhauser, Aaron.Westhauser@forst.bwl.de, 0761 4018-264
Förderkennzeichen: 2219WK19X4
Weitere Informationen zum Unterverbund FraxConnect finden Sie hier.