Zum Hauptinhalt springen

Aktuelles

Erste Auswertungen der bundesweiten Eschenbonituren

Eine Deutschlandkarte zeigt die Lage der Untersuchungsflächen

Stammfußschäden der Eschen auf den Untersuchungsflächen von FraxForFuture (grün = gesund, gelb = leicht geschädigt, rot = stark geschädigt, grau = Merkmal nicht ansprechbar). Karte: M. Kirchhöfer / FVA-BW.

Auf den verbundweit eingerichteten Untersuchungsflächen finden halbjährig Bonituren aller Eschen statt. Nachdem die Ergebnisse aus den ersten drei Bonituren (Winter ‘21, Sommer ‘21 und Winter ’22) vorlagen, kam eine Arbeitsgruppe zur ersten Auswertung der Bonituren an der NW-FVA in Göttingen Ende April 2022 zusammen.

Dabei konnten die Boniturdaten von 13 der 14 Untersuchungsflächen ausgewertet werden. Es zeigten sich einige spannende Zusammenhänge, die dem Gesamtverbund in einem Online-Vortrag am 13.05.22 ausführlich vorgestellt wurden. Beispielsweise sind seit Beginn der Bonituren ca. 140 von insgesamt 1500 Eschen abgestorben. Flächen mit einem höheren Eschenanteil im Bestand zeigten tendenziell einen höheren Schädigungsgrad. Die Schädigung am Stammfuß (Stammfußnekrosen) zeigte ein geografisches Muster mit stärkeren Schäden im Nordosten und Südwesten der Bundesrepublik (siehe Abbildung). Für dieses Muster gibt es auch einen Erklärungsansatz: Im Nordosten (Mecklenburg-Vorpommern) wurde das Eschentriebsterben in Deutschland erstmals beobachtet und hat damit auch den potenziell weitesten Fortschritt der Symptome, während Baden-Württemberg als weiteres Epizentrum mit besonders schneller Ausbreitungsdynamik gilt, da es natürlicherweise die höchste Eschendichte aller Flächenländer aufweist.

Zur Vorbereitung der Sommerbonitur wurde eine weitere Boniturschulung durch die FVA-BW ins Auge gefasst, um insbesondere die Kronenverlichtung (Blattverlust in %) besser ansprechen zu können.